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Anatomie und Funktion des Kreislaufs

Aufgaben des Kreislaufsystems
Transport von
Sauerstoff
Nährstoffen
Stoffwechselprodukten
Hormonen
von und zu den Zellen

Zu den Kreislauforganen gehören das Herz, die Gefäße mit den Kapillaren und das Blut. Die Gefäße werden dabei in Arterien und Venen unterteilt. In den Arterien wird das Blut vom Herzen weg befördert. Venen führen dem Herzen Blut zu.

Beim Blutkreislauf wird zwischen einem LUNGENKREISLAUF und einem KÖRPERKREISLAUF unterschieden. Im Lungenkreislauf wird der zu transportierende Sauerstoff ins Blut aufgenommen, im Körperkreislauf wird er dann wieder an die Zellen abgegeben.

Das Gesamtblutvolumen im Kreislauf beträgt ca. 7,5% vom Körpergewicht des Menschen (beim Erwachsenen ca. 5-7 Liter). Davon befinden sich ca. 80% in den Venen, 5% in den Kapillaren und 15% in den Arterien. Die Venen und Lungengefäße werden funktionell als NIEDERDRUCKSYSTEM bezeichnet, da der Blutdruck dort relativ niedrig ist. Im Gegensatz dazu wird das arterielle System als HOCHDRUCKSYSTEM bezeichnet.
 

Der Blutdruck

Unter Blutdruck versteht man den Druck des Blutes in den Gefäßen. Bei der Blutdruckmessung mittels Blutdruckmanschette wird dabei ausschließlich der arterielle Druckwert festgestellt. Der obere Wert (systolischer Wert) entspricht dem Maximalwert nach Herzkontraktion. Der untere Wert (diastolischer Wert) ist von der Abflussgeschwindigkeit des Blutes abhängig.

 
Der Blutdruck ist allgemein abhängig von:
Schlagkraft des Herzens
kreisende Blutmenge
Elastizität der Arterien

 
Folgen von Blutdruckstörungen:
1. Hypertonie Schädigung von Herz, Nieren, Gehirn (Druckschädigung)
2. Hypotonie Minderversorgung der Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen

Das Gefäßsystem
Es kann in folgende Abschnitte unterteilt werden

Körperkreislauf Lungenkreislauf
Aorta Pulmonalarterie
Arterien Arterien
Arteriolen Arteriolen
Kapillaren Kapillaren
Venolen Venolen
Venen Venen
Obere und unter Hohlvene Lungenvene

Aufbau der Arterien und Venen
Arterien führen das Blut vom Herzen in die Gewebe. Sie besitzen druckbedingt eine relativ dicke Muskelschicht, die unabhängig von der Stärke bei allen größeren Blutgefäßen eine Erweiterung oder Verengung ermöglicht.
Venen führen das Blut zum Herzen zurück. Ihre Muskelschicht ist wesentlich dünner, da im venösen System ein geringerer Druck herrscht. Zur Beförderung des Blutes sind vorwiegend in den aufsteigenden Venen Ventilebenen angebracht, die das Zurückfließen des Blutes verhindern.
Haargefäße (Kapillaren) sind die Nahtstellen zwischen Arterien und Venen. Sie sind dünnwandig und besitzen keine Muskelschicht. Durch die Wände hindurch findet der Gas- und Stoffaustausch mit den Zellen statt.

Aufgaben und Bestandteile des Blutes
Das Blut besteht zu ca. 45% aus festen Bestandteilen und zu ca. 55% aus flüssigen Bestandteilen (Plasma).

Die festen Bestandteile teilen sich auf in:
Erythrozyten (rote Blutkörperchen) è Sauerstofftransport
Leukozyten (weiße Blutkörperchen) è Abwehr von Krankheitserregern
Trombozyten è Blutgerinnung

Aufgaben des Blutes:
Transportfunktion (Sauerstoff, Kohlendioxid, Nährstoffe, Schlackstoffe, Hormone)
Abwehrfunktion (eingedrungene Erreger und Fremdstoffe)
Regulierung der Körpertemperatur und des Wasser-Elektrolythaushaltes
Blutgerinnung
Pufferfunktion (Säure-Basen-Haushalt)

Anatomie und Funktion des Herzens

Das menschliche Herz ist ein Hohlmuskel, der etwa die Größe der geballten Faust des Trägers besitzt. Das Herz liegt etwas nach links von der Mittellinie verlagert im Brustkorb. Die nach links gerichtete Herzspitze sitzt dem Zwerchfell auf.
 

Aufbau des Herzens

Man unterscheidet das rechte und linke Herz. Beide Herzhälften sind durch eine muskulöse Scheidewand voneinander getrennt. Jede Herzhälfte besitzt einen Vorhof und eine Kammer. Vorhöfe und Kammern sind durch dazwischenliegende Segelklappen, die Ventilfunktion haben, voneinander getrennt.

Aus der rechten Herzkammer entspringt die Lungenarterie, aus der linken Herzkammer die Körperschlagader. Am Beginn dieser großen Gefäße befinden sich Taschenklappen, die einen Blutstrom nur in Richtung vom Herzen zur Lunge bzw. in den Körper zulassen. So öffnen sich die Taschenklappen der Aorta (linke Herzkammer), wenn der Druck in der Kammer den der Aorta übersteigt. Sie schließen sich mit Beginn der Erschlaffungsphase des Herzens und verhindern so den Rückstrom des gerade herausgepumpten Blutes in die Herzkammer. Entsprechendes gilt für die Taschenklappen der Lungenarterie am rechten Herzen. Da auch die Segelklappen einen Blutstrom nur gerichtet vom Vorhof in die Kammer zulassen, wirken alle Klappen des Herzens als Ventile, die einen gerichteten Blutstrom und damit im normalen Zustand nur eine Fließrichtung zulassen. Herzkranzgefäße

Das Herz hat eine eigene Blutversorgung. Diese erfolgt über die beiden Herzkranzarterien (Koronarien), die aus der Aorta kurz nach deren Ursprung am linken Herzen entspringen. Die Blutversorgung des Herzmuskels aus den Koronararterien erfolgt in erster Linie während der Erschlaffungsphase des Herzens. Deshalb ist die Entlastung des Brustkorbs bei der Herzdruckmassage von großer Bedeutung.
 

Das Herzreizleitungssystem

Das Herz besitzt ein eigenes Reizbildungs- und Reizleitungssystem. Der Sinusknoten liegt in der Wand des rechten Vorhofs. Er ist Ausgangspunkt aller Erregungen und somit Schrittmacher des Herzens. Durch selbständige rhythmische Reizbildung entstehen 60 bis 80 Erregungsimpulse je Minute. Die Erregungsimpulse werden über die Muskulatur der Vorhöfe weitergeleitet zum Atrio-Ventrikular-Knoten (AV-Knoten). Dieser liegt am Boden des rechten Vorhofs. Von dort bereitet sich die Erregung zum Hiß´schen Bündel aus. Dieses geht direkt vom AV-Knoten ab und teilt sich kurz darauf in zwei Schenkel, die an der linken und rechten Kammerscheidewand liegen, die sog. Tawara-Schenkel. Über die Tawara-Schenkel wird die Erregung zu den Endverzweigungen, den Purkinje-Fasern weitergeleitet. Diese Endverzweigungen, kleinste Fasern in der Herzmuskulatur, liegen unter dem Endokard in der Muskulatur der Kammerwände und steuern damit deren Arbeit.

 
Sinusknoten Eigenfrequenz ca. 60-80/min.
AV-Knoten Eigenfrequenz ca. 40-60/min.
Hiß´sches Bündel Eigenfrequenz ca. 20-40/min.

Fällt der Sinusknoten aus, so kann das restliche Herzreizleitungssystem vermindert dessen Schrittmacherfunktion übernehmen.
 

EKG (Elektrokardiogramm):

Ableitung des Stromflusses des Herzens an der Körperoberfläche z.B. zum Erkennen von Herzrhythmusstörungen bzw. Ausfall bestimmter Herzregionen (z.B. beim Herzinfarkt; in abgestorbenen Muskelfasern wird der Stromfluss nicht weitergeleitet, was zu typischen Veränderungen im EKG führt).