Home                                                              Impressum

Erste Hilfe

Sportverletzungen

Fremdwörter-

verzeichnis

Links zu den

Hilfsorganisationen

Wörterbuch

Dt./Englisch

Literatur

 

 

 

 

 

Inhalt:

Beobachten von Verletzten und Kranken (allgemeine Erkennungsmerkmale)

Puls

Blutdruck

 

Beobachten von Verletzten und Kranken

Neben Informationen über die Unfallursache bzw. Gefährdungen an der Unfallstelle können auch viele Informationen über den Zustand des Verletzten "auf den ersten Blick" erfasst werden. Nachfolgend sind einige Erkennungsmerkmale aufgeführt, welche zu Beginn oder im Verlauf der Erste-Hilfe-Leistung interessant sein können.

Der Zustand eines Kranken und der Verlauf einer Krankheit zeigt sich an vielen Erkennungsmerkmalen:

Sichtbare Wahrnehmungen:
Allgemeinverhalten (ruhig, unruhig, schläfrig, bewusstlos)
Atembewegung (verstärkt, vermindert, Rhythmus)
Schon- bzw. Zwangshaltung; Fehlstellungen von Armen bzw. Beinen
Veränderung des Gesichtsausdrucks (z.B. durch Schmerzen)
Veränderungen der Haut (Verfärbungen, Ausschlag, Schwellungen, Verletzungen)
Zunahme des Umfangs (Bauch, Gelenke, Gliedmaßen)
Blutungen
Veränderungen der Augen (Tränen, Rötung, Verfärbung, ungleiche Pupillengröße)
Schwitzen
Schaum vor Nase oder Mund
Ausscheidungen (Urin, Stuhl, Erbrochenes; unterschieden nach Menge, Farbe, Beschaffenheit, Bestandteilen, Beimengungen und Häufigkeit des Auftretens)
Einstiche (z.B. Rauschgift)

Hörbare Wahrnehmungen:
Sprache (abgehackt, verwaschen, zusammenhanglos)
Heiserkeit, Husten
Schmerzäußerungen
Atemgeräusche
Verdauungsgeräusche

Riechbare Wahrnehmungen:
Atemluft (Geruch nach Aceton oder Alkohol)
Veränderungen des Geruchs (z.B. durch verdeckte Ausscheidungen)

Fühlbare Wahrnehmungen:
Puls (Frequenz, Regelmäßigkeit, Stärke)
Haut (Temperatur, Feuchtigkeit)

Vorgeschichte (Anamnese):
Erkrankungen, Operationen, Medikamente, Allergien, evtl. Schwangerschaft
Tätigkeiten vor dem Notfall (z.B. Essen, Anstrengung, etc.)


Der Puls

Der Puls stellt sich durch die bei der Herzaktion entstehende Druckwelle an den Arterienwänden dar. Er ist an den oberflächlich verlaufenden Arterien tastbar bzw. sichtbar. Er ist abhängig von der Schlagkraft des Herzens, der kreisenden Blutmenge und der Elastizität der Arterien.
 

Die Pulskontrolle erfolgt auf:
Frequenz
Rhythmus
Stärke

Hauptsächliche Messstellen sind:
Carotispuls (Halsschlagader)
Radialispuls (Handgelenk)

Für den Ersthelfer ist es aber am wichtigsten, ständig das Bewusstsein und die Atmung auf Veränderungen zu überprüfen.


Der Blutdruck

Der Blutdruck wird durch die Tätigkeit des Herzens erzeugt. Er ist abhängig von der Schlagkraft des Herzens, von der kreisenden Blutmenge und der Elastizität der Arterien. Der von uns gemessene Blutdruck entspricht dabei dem arteriellen Blutdruck. Der Blutdruck (RR) Schwankt periodisch mit dem Puls. In der Auswurfphase des Herzens erreicht er seinen maximalen Wert, während er in der Füllungsphase des Herzens auf seinen minimalen Wert absinkt. Durch die Gefäßspannung wird ein bestimmter Druck aufrecht gehalten. Die Differenz zwischen dem maximalen und minimalen Blutdruckwert wird als RR-Amplitude bezeichnet.

 
Systolischer Blutdruck: Druck in den Gefäßen während der Kontraktionsphase der Herzkammern (Systole)
Diastolischer Blutdruck: Restdruck in den Gefäßen während der Entspannungsphase der Herzkammern (Diastole)

Blutdruckwerte:
Beim gesunden Erwachsenen liegt der systolische Wert zwischen 100 und 140 mm Hg, der diastolische Wert zwischen 60 und 90 mm Hg. Der Blutdruck bei Kindern ist geringer als beim Erwachsenen.

Blutdruckmessung:

Die Blutdruckmessung wird von uns am Oberarm durchgeführt, wobei der Arm ca. auf Herzhöhe gelagert werden sollte. 

Die Blutdruckmessung erfolgt nach Riva-Rocci (RR). Ohne ein Stethoskop kann der systolische Wert ermittelt werden. Dazu wird die Blutdruckmanschette angelegt und soweit aufgepumpt, bis der Puls nicht mehr am Handgelenk fühlbar ist. Anschließend lässt man vorsichtig die Luft aus der Manschette entweichen. Der bei Wahrnehmung des Pulses erreichte Wert entspricht dem systolischen Blutdruck.

Bei Verwendung eines Stethoskops können sowohl der systolische als auch der diastolische Wert ermittelt werden. Es wird wiederum die Blutdruckmanschette aufgepumpt, bis der Puls den systolischen Wert übersteigt, anschließend die Manschette wieder vorsichtig entlüften. Bei Wahrnehmung des ersten Tons mit dem Stethoskop ist der systolische Wert erreicht. Bei weiterer Entlüftung verschwindet der pulsierende Ton wieder. Der beim letzten hörbaren Ton erhaltene Wert entspricht dem diastolischen Blutdruck.

Fehlermöglichkeiten bei der Blutdruckmessung:
Länge des Messvorganges Blutdruck steigt an
Breite der Manschette bei zu schmaler Manschette erhält man erhöhte Werte 
Manschettenbreite: Erwachsener: ca. 14 cm
Kinder: ca. 8-12 cm
Kleinkinder: ca. 5 cm
Lagerung der Extremitäten Hydrostatischer Druck ändert sich mit der Lage (ð Lagerung auf Herzhöhe)
Muskelspannung kann den Blutdruck erhöhen (ð Lagerung auf stabiler Unterlage)
Aufpumpen der Manschette ca. 30 mm Hg über tastbaren Puls; zu starkes Aufpumpen kann zu erhöhten Werten führen
Messumgebung möglichst an ruhigem Ort messen; ggf. palpatorische Messung durchführen
Zustand des Patienten ggf. schlechte Blutströmungsgeräusche (z.B. bei Schock)
Psychische Einflüsse Erhöhte Werte bei Aufregung/psychischer Anspannung

 

Blutdruckschwankungen zwischen beiden Armen: Sie beruhen teilweise auf Fehlmessungen, können aber auch durch Erkrankungen der Gefäße (z.B. Aortenbogenstenosen, Aortenaneurysma), arterielle Verschlusskrankheiten, einseitige Lähmungen, etc. hervorgerufen sein.